Der Kopist Friedrich Elzner in Eile

Friedrich Elzner, der am Detmolder Hoftheater als Schauspieler und Sänger angestellt war, verdiente sich zusätzlich Geld durch das Kopieren von Noten und war als Bibliothekar zuständig für das Aufführungsmaterial der Hoftheater-Gesellschaft. Man findet deshalb Spuren seiner Handschrift auf fast jedem Material, da er Inventarnummern vergab, den Umfang jeder Stimme auf dem Titelblatt vermerkte und Korrekturen und Ergänzungen vornahm. Die Handschrift von Friedrich Elzner ist sehr charakteristisch und deshalb leicht zu erkennen. Sie ist etwas verschnörkelt, aber sehr sauber, einheitlich und klar.

Stimmen, die Elzner kopierte, zeichnete er am Ende immer mit Orts- und Datumsangabe.  Die Stimmen zu dem in der Zeit sehr beliebten Vaudeville „Rataplan der kleine Tambour“ von Ferdinand Pillwitz (Mus-n 192) hat Elzner vollständig aus der Partitur, die am 9. Juni 1831 in Bremen geschrieben wurde, abgeschrieben. Jede Stimme ist am Ende gezeichnet mit „Pyrmont im July 831.“.

Im Jahre 1834 entschloss man sich, in dieses Vaudeville eine neue Nummer einzufügen, die als Nr. 1 1/2 gezählt wurde. Diese Nummer,  ein „Trommellied“, hat Elzner am 18. Dezember 1834 in der Partitur auf den letzten bis dahin leeren Seiten ergänzt und dann am 21. Dezember in allen Orchesterstimmen nachgetragen. Hierbei muss er ungwöhnlich in Eile gewesen sein. Man sieht dies weniger an der Notenschrift, aber die Signatur am Ende, auf die er in keiner Stimme verzichtet, und vor allem das „d’al Segno“ sind ungewöhnlich flüchtig geschrieben.