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Mehr als 2000 Personen

Nachdem die Erfassung der Materialien abgeschlossen ist, sind wir damit beschäftigt, die Daten und ihre Verknüpfungen zu prüfen und zu ergänzen. Hierbei geht es vor allem auch um die Nachweise der Personennamen, die in dem Aufführungsmaterial überliefert sind, denn die Personen, die im Hoftheater-Ensemble mitgewirkt haben, sollen nicht nur einen Namen haben, sondern über die Rollen, die sie dargestellt haben, und die Tätigkeiten, die sie sonst für das Theater übernommen haben, ein „Gesicht“ bekommen. Mit sog. Referenzen werden deshalb die biographischen Grunddaten der jeweiligen Person mit den Eintragungen auf den Materialien bzw. in den Akten verbunden.

Diese Verknüpfungen zu erstellen ist alles andere als trivial, da die Personennamen nur in den seltensten Fällen mit Vornamen notiert werden. Im allgemeinen sind sie – wenn überhaupt – nur mit dem Vorsatz Herr, Madame (im späten 19. Jahrhundert: Frau) oder Demoiselle / Mademoiselle (im späten 19. Jahrhundert: Fräulein) notiert sind. Darüber hinaus ist die Schreibung der Namen nicht einheitlich: Carl Preumeyer, der von 1834 bis 1848 im Detmolder Ensemble beschäftigt war, wird z. B. abwechselnd Preumeyr, Preumayr, Preumair und Preumeyer geschrieben. Große Probleme bereiten auch die verschiedenen Generationen einer Familie, da die Einträge auf den Aufführungsmaterialien nicht datiert sind: Seit Beginn des Theaterbetriebs unter August Pichler Ende 1825 waren im Ensemble Vater und Sohn Gladbach beschäftigt, die meist als senior und junior unterschieden wurden. Nach dem Tod des Vaters 1837 war der Zusatz junior aber für den Sohn, von dem wir sogar ausnahmsweise den Vornamen, Karl, wissen, natürlich hinfällig. Als aber ab ca. 1845 dessen Sohn ebenfalls ins Ensemble eintrat, wurde aus dem ehemaligen junior der „neue“ senior. Bei 437 Nennungen des Namens Gladbach auf den Aufführungsmaterialien ist die Zuordnung zu dem „richtigen“ Gladbach nicht einfach und nicht immer möglich.

Wie wir aus Datumsangaben in den Materialien wissen, wurden diese bis in die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts benutzt. Gagenlisten des Theaters liegen uns aber nur bis zur Auflösung des Hoftheaters im August 1847 vor. Für die Beschäftigten der nachfolgenden Institution, die meist „Fürstliches Theater“ genannten wurde, haben wir keine solche Übersichten vorliegen, sondern nur sog. Theaterjournale aus den Jahren 1853, 1854, 1856, 1858, 1864, 1878, 1885, 1892 und 1897, die freundlicherweise von der Lipp. Landesbibliothek digital bereit gestellt sind: https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/structure/2226059. Um nun auch Personennamen einordnen zu können, die offensichtlich recht spät ergänzt wurden und nur selten auf den Materialien zu finden sind, wurden nun auch die jüngsten Theaterjournale ausgewertet und dabei haben wir die Zahl 2000 bei den erfassten Personen überschritten. Natürlich handelt es sich dabei nicht nur um Namen von Darsteller*innen, sondern auch von Komponist*innen, Schriftsteller*innen, Übersetzer*innen, aber auch von Fuhrunternehmern, Lieferant*innen und allen weiteren Personen, die mit dem hiesigen Theatergeschehen verbunden sind. Und die Zahl der Personen wird noch weiter steigen, denn bei den Musikern, die sich häufig am Ende ihrer Stimme verewigt haben, ist noch viel zu tun.