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Text der Gesänge auch aus Münster …

Wie zu Anfang dieses Blogs berichtet, ließ das Theater einige Jahre lang – wie auch an anderen Theatern üblich –  „Texte der Gesänge“ zu einigen Opern drucken und verkaufte diese an der Theaterkasse. Jetzt fand sich ein Exemplar, das in Münster gedruckt wurde: ein achtseitiges Heft zu „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund (Mus-n 169). Hier werden also auch einmal Gesänge nicht einer Oper, sondern eines „Original-Zauberspiels“ wiedergegeben. Gegenüber der Partitur, die 12 musikalische Nummern überliefert, sind hier nur acht Nummern gedruckt.

Rollenheft und Parthie in einem

Erstmals fand sich in den Aufführungsmaterialien des Hoftheaters ein Heft, in dem der Dialogtext und die zu singenden Nummern gemeinsam notiert sind, d. h. in dem ein Wechsel von Text und Noten stattfindet. Es handelt sich dabei um die „Parthie“, wie sie genannt wird, von Barzolo in dem Singspiel „Das Sonnenfest der Braminen“.

Wechsel von der ersten Musiknummer zum Dialog

Es ist allerdings unklar, wie diese Parthie in den Bestand gelangt ist, denn wie das Titelblatt verrät, wurde sie 1802, also weit vor der Gründung des Theaters, in Schwelm für Herrn Haberkorn sen. angefertigt.

Titelblatt der „Parthie des Barzolo. ein Spanier. Eduards Bedienter. pro Haberkorn. sen:“

Neue Portraits von Musikern

In den beiden Hornstimmen – Mus-n 162 (44) und (45) – aus dem Material zu Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ haben sich drei Zeichnungen erhalten, die offensichtlich Portraits (oder im Fall Baschers Karikaturen) der Musiker sind. Nach den Eintragungen scheint es sich um Musiker der Orchester von Münster, Bielefeld und Detmold aus dem Ende des 19. Jahrhunderts zu handeln.

Dieses Bild ist unterschrieben mit „Herm. Bascher I. Hornist“ und am Ende der Stimme findet sich der Eintrag „Hoboist H. Bascher Münster 16. 1. 87“.

Bei dieser leider etwas verwischten Zeichnung ist wohl W. Rosenbaum gemeint, der sich am Ende als 1. Hornist aus Bielefeld ohne Datum eingetragen hat.

Auch diese Zeichnung des Cellisten Richard Böhm aus Detmold findet sich in einer Hornstimme (45). Vielleicht hat hier aber auch der Hornist Böhm seinen nicht genannten Cello-Kollegen gezeichnet, denn der Name Böhm findet sich auch in anderen Hornstimmen des Materials.

Eine der schönsten Zeichnungen …

Eine der bisher schönsten Zeichnungen sei unseren Lesern und Nutzern des Portals nicht vorenthalten: Hans Heiling’s Schwiegermutter

 

Heilings Schwiegermutter_1aus der Stimme der Tromba 1 zu „Hans Heiling“ von Heinrich Marschner
Sign.: Mus-n 157 (41)

Darunter ist notiert: „Ännchen is in die Haide, ik jehe nun ooch in die Haide mit mein Nero.“
Ein „historisches“ Smiley darüber sagt alles.

Sitzplan des Detmolder Hoftheaters

In einem Stadt- und Umgebungsführer von Detmold aus dem Jahre 1902, den die Lippische Landesbibliothek freundlicherweise digitalisiert hat, findet sich eine Beilage zum Fürstlichen Theater, die u. a.  einen Übersichtsplan des Hoftheaters Detmold enthält, den wir gerne an dieser Stelle einzeln zugänglich machen. Leider ist die dort ebenfalls wiedergegebene Innenansicht so unscharf, dass sich deren Wiedergabe nicht lohnt.

Führer und Beschreibung der Residenzstadt Detmold und ihrer Umg

aus: Führer und Beschreibung der Residenzstadt Detmold
und ihrer Umgebung (1902), Sign.: LK 316

Den Link zum vollständigen Digitalisat dieses interessanten Führers finden Sie in unserer Rubrik „Materialien“.

Auch die Frauen malen in Noten …

Bisher stammten alle Zeichnungen aus Noten von Herren. Doch im Material zu Heinrich Marschners Oper „Der Vampyr“ (Mus-n 123) fanden sich jetzt die ersten Zeichnungen von Frauen und eine davon ist sogar namentlich   gezeichnet:

Sopran

Unter der Zeichnung steht: „Das bin ich“ (siehe den Ausschnitt unten)
und darunter ist angemerkt:
„Wir haben die Oper sehr schön gelernt. Agnes Pfister Clara Helling“

Welche der beiden Damen sich hier portraitiert hat, ist nicht bekannt.

Sopran_Ausschnitt

In einer Alt-Stimme sind ohne Namensnennung Blumen etc. gezeichnet.

Alt - Blumen